043 – Harry Wijnvoord: So gewinnt ihr Promis als Markenbotschafter
Die heutige Podcast-Episode mit dem TV-Moderator und Entertainer Harry Wijnvoord kommt aus einem Store des Franchisesystems Dogstyler in Hilden. Harry ist für Dogstyler Markenbotschafter. Ich wurde gemeinsam mit Torben Brodersen vom Deutschen Franchiseverband von Dogstyler zu einem Videodreh mit Harry Wijnvoord zum Thema Franchise eingeladen.
Anschließend konnte ich ihn für meinen Podcast fragen wie man Promis als Markenbotschafter gewinnt und worauf man dabei unbedingt achten sollte.
Er ist überzeugt: “ein prominentes Gesicht neben meinem Produkt, da ist es gewiss, dass es mehr Aufmerksamkeit bekommt.”
Audio (13:03 Min)
Was bedeutet es, mit einem Markenbotschafter zu arbeiten?
Grundsätzlich ist es wichtig, dass das Konzept und der Markenbotschafter gut zusammenpassen.
So ist es für Dogstyler beispielsweise wichtig gewesen, dass ihr Markenbotschafter hundeaffin ist. Harry Wijnvoord hat eine Hündin und war damit in der Vergangenheit im Fernsehsendung eines Promi-Hundetrainers sichtbar. Weil der Dogstyler-Geschäftsführer und Franchisegeber Klaus Zachari es wusste, sprach er Harry spontan am Flughafen an.
Als Markenbotschafter ist Harry Wijnvoord nun in allen Videoaufnahmen, Werbebotschaften oder anderen wichtigen Unternehmensnachrichten sichtbar.
Wie funktioniert die Anbahnung einer Zusammenarbeit mit einem Markenbotschafter?
Zunächst sollte das Unternehmen potentielle Markenbotschafter ausfindig machen und kontaktieren. Trifft man die Person nicht gerade zufällig am Flughafen, ist eine Kontaktaufnahme über Mail, Soziale Netzwerke oder auch eingeschaltete Agenturen möglich.
Anschließt setzt man sich zusammen und stellt dem Markenbotschafter vor, was man vorhat. Dieser schaut sich das Produkt an und prüft, ob es zu ihm passt. Dann wird man geschaut, wie man das bekannte Gesicht einsetzen kann und was die Menschen davon haben, wenn man es einsetzt.
Eine wichtige Messgröße ist der Bekanntheitsgrad der Person. Im Falle von Harry Wijnvoord wurde dieser untersucht und festgestellt, dass er einen Bekanntheitsgrad bei den über 35-Jährigen von 87,3% hat.
Wie wird ein Markenbotschafter eingesetzt?
Für zum Beispiel kleinere Einzelhandelsgeschäfte ist es häufig nicht tragbar, einen Markenbotschafter wie Harry Wijnvoord dauerhaft und regelmäßig einzusetzen. Hier bietet es sich an, einen Markenbotschafter für einzelne Aktionen zu buchen, wie z.B. einem Tag der offenen Tür.
Demgegenüber steht die Option, die bekannte Person als Testimonial, Werbegesicht und Werbeträger langfristig einzusetzen. Dies ist optimaler, weil das beworbene Produkt mit der Zeit in der Wahrnehmung mit dem Gesicht, der Stimme und der Person verbunden wird. Kurze Geschichten verpuffen dagegen.
“Längerfristige Engagements sind für den Auftraggeber als auch für mich als Auftragnehmer immer lohnender!”
Wie kann man vorgehen, um ein passendes Gesicht als Markenbotschafter zu finden und zu überzeugen?
Die Frage ist, was habe ich für ein Produkt und wer könnte passen? Wer polarisiert? Wer eckt an? Wer ist eine liebe Person? Was brauche ich? Es gibt auch spezifische Fragen wie beispielsweise in der Modebranche, wo die Körpermaße berücksichtigt werden. Nach diesen Überlegungen muss man ganz systematisch durch die Reihe der Menschen gehen. Dabei spielt natürlich auch das Budget eine Rolle. Sehr bekannte und viel beschäftigte Schauspieler oder Comedians benötigen ein deutlich höheres Budget als Andere.
Eine Alternative sind Menschen am Anfang ihrer Promi-Karriere. Diese lassen sich nämlich mit einem doppelten Nutzen locken. Zum einen verdienen sie Geld mit dem Auftrag und gleichzeitig erhöht sich ihr Bekanntheitsgrad durch die Werbemaßnahme selbst. So lag z.B. der Bekanntheitsgrad von Harry Wijnvoord während seiner Zeit als Moderator von “Der Preis ist heiß” bei 60% und stieg in der Zeit als Werbegesicht von Slimfast (1992 – 1995) auf 76%.
Muss ich zu allen Kandidaten Kontakt aufnehmen, um herauszufinden, ob sie zu meinem Budget passen?
Häufig wollen eingeschaltete Agenturen und Berater einen Teil des Budgets haben. Es kann sich also anbieten, die Kandidaten über ihre offizielle Facebook-Seite oder andere Social Media Kanäle direkt zu kontaktieren. Man zeigt sein Interesse an einer Kontaktaufnahme und bittet um Kontaktaufnahme. Teilweise wird man dann trotzdem an Agenturen, Agenten oder Manager verwiesen, um in einem ersten Schritt abschätzen zu lassen, ob der Vorschlag grundsätzlich passen könnte. Dann wird Rücksprache gehalten und der Promi entscheidet ob er es sich vorstellen kann und es ihm Spaß machen würde.
“Keine Hemmungen! Die Leute ansprechen. Wer nicht spricht und es nicht probiert, der weiß es dann auch nicht.”
Im nächsten Schritt wird häufig gerechnet: Was ist der Aufwand? Wie oft muss der Promi erscheinen? Wieviele Drehtage? Wieviele Fotografiertage? Wieviele Tage am Point of Sale? Der Manager stellt eine Kalkulation auf und spricht diese mit seinem Klienten ab. So entsteht ein Angebot, dass das interessierte Unternehmen annehmen oder ablehnen kann.
Ein letzter zentraler Tipp von Harry Wijnvoord
“Wenn ich ein Fotomodell nehme, männlich oder weiblich, das niemand kennt, dann habe ich ein hübsches Gesicht. Wenn man eine bekannte Persönlichkeit nimmt, Männlein oder Weiblein, dann brauche ich die schon mal nicht mehr bekannt zu machen, denn sie sind schon bekannt.”
Die Empfänger der Botschaft fragen sich also, was macht der Sänger, Schauspieler oder was auch immer da?
“Ein prominentes Gesicht neben meinem Produkt, da ist es gewiss, dass es mehr Aufmerksamkeit bekommt.”
SHOWNOTES
Schickt mir gerne eure Gedanken zu diesem Thema an steffen@franchiseuniversum.de