218 – Franchisegeber müssen sich nicht bedroht fühlen [English]
Auf der Franchiseexpo hatte ich die Chance mit Therese Thilgen und Gary Gardner im Podcast zu sprechen. Sie sind seit über 30 Jahren im US-Franchise-Business unterwegs und veranstalten unter anderem große Multi-Unit Franchising Konferenzen. Mit Ihnen habe ich (auf englisch) über die US-amerikanische Sicht von massivem Franchisenehmer-Wachstum durch Multi-Unit und Multi-Brand gesprochen. Dort denkt man durchaus in anderen Dimensionen als bei uns. Auch, weil die US allein flächenmäßig fast 30 mal größer sind als Deutschland. Dennoch sollten auch deutsche Franchisegeber sich nicht durch Franchisenehmer mit starken Wachstumsambitionen bedroht fühlen!
Franchisenehmer mit “Entrepreneural Spirit”
In den USA führen Multi-Unit-Franchsenehmer teilweise 300, 400 und mehr Standorte. Ich habe Therese und Gary gefragt, was wir uns in Sachen Wachstum von den USA abschauen können. Die wichtigste Voraussetzung für alles ist… ein profitables Franchise aufzubauen, sagen sie. Und dann liegt es an den Franchisnehemern und ihrem entrepreneural Spirit.
Gestartet ist der Trend zum Multi-Unit-Franchising vor 20 bis 30 Jahren, als erste Restaurant-Franchisenehmer auf 5 bis 10 Standorte kamen. Ein erster Trend, den die beiden frühzeitig verstanden haben und worauf sie mit ersten Multi-Unit-Conferencen starteten. Ein entscheidender Moment war dann die “Dot-Com Krise” um das Jahr 2001 herum. Plötzlich suchten viele hochkarätige „Hemdträger“ mit großen Abfindungen nach neue Möglichkeiten. Sie kannten sich aus in Sachen Marketing, Management und Finanzen und hatten hohe Wachstumsambitionen.
Gefahr durch zu mächtige Franchisenehmer?
Vor wenigen Episoden sprachen wir hier im Podcast über Lock-In-Effekte durch mächtige Multi-Unit-Francishenehmer. Wie geht man also in den USA mit Lock-In Effekten um? Sehen US-Franchisegeber die Gefahr von Machtverlust durch mächtige Franchisenehmer mit vielen Standorten?
“Smart Franchisors are not threatened by Franchisees that become larger than them and their corporate stores.”
sagt Therese und begründet es. Vor 20 Jahren war das anders. Da waren sie in Gefahr.
Frauen im Franchise
Therese beschäftigt sich bereits viele Jahre mit Frauen im Franchise. Ich wollte von ihr wissen, ob weibliche Franchisenehmer- und Franchisegeberinnen ihre Unternehmen anders führen als männliche Unternehmer? Vielleicht hilft Empathie für gutes Management?
Franchisenehmer mit Multi-Brand-Ambitionen sollten bestärkt werden
Aus meiner Sicht ist deutlich spürbar, dass deutsche Franchisegeber größere Vorbehalte gegenüber Multi-Brand Franchisenehmern haben, die mehrere Standorte von mehreren Franchise-Marken betreiben wollen. Vor 10-12 Jahren war es tatsächlich in den USA genauso, sagen Gary und Theres. Sie befürchteten, solche Partner würden durch weitere Franchisemarken im Portfolio zu sehr abgelenkt. Doch das Gegenteil ist der Fall, meinen sie. Gary und Therese fordern Franchisegeber aktiv auf: “Help them and encourage them”.
Shownotes
Plattform von Gary und Theres Thilgen: https://www.franchising.com
Multi Unit Franchising Conference: https://www.multiunitfranchisingconference.com/
Episode 216 über die Gefahr durch besonders mächtige Franchisenehmer: https://www.franchiseuniversum.de/ratgeber-podcast/218