100 – DreadFactory geht kreativ durch die Krise und erfährt Solidarität von Franchisenehmern wie Kunden!
Sabine Hartke ist Franchisegeberin von DreadFactory. Hier dreht sich alles um Hairstyling in Form von Dreadlocks.Sie und ihr Franchisesystem sind Teil einer klaren Szene und darin wohl bekannt. Sie selbst und Ihre PartnerInnen dürfen ihrer Beschäftigung nicht nachgehen. Doch sie spüren und leben große Solidarität. Davon schrieb Sabine in unserer WhatsApp-Austauschgruppe unter Franchisegebern. Ich wollte es genauer wissen und habe sie zu diesem Podcast-Gespräch eingeladen. Dabei erfuhr ich außerdem von einer großartigen Idee eines Crowd-Kalender-Projekts mit Influencern und der kostenfreien Beratung durch einen Steuerberater: Denn die Franchisenehmer haben gerade die Zeit für den Abschluss ihrer Finanzen…
(Audio 21:32)
Schon während der Schulzeit hat Sabine angefangen Dreadlocks anzubieten. Sie hat damit eine Nische gefunden und es im Laufe der Zeit über ein Lizenzsystem zum heutigen Franchisesystem wachsen lassen. Derzeit sind sie mit 50 Partnern unterwegs und sowohl untereinander wie auch innerhalb der Szene sehr eng vernetzt. Sabine ist in der Szene so bekannt und die Qualität wird so geschätzt, dass ihre Partnerauswahl in Form eines Castings erfolgt. Als Besonderheit ist zu nennen, dass ihre ParterInnen diese Tätigkeit sehr gut nebenberuflich betreiben können.
Für jeden einzelnen Partner ist die Kostenstruktur überschaubar, was in der aktuellen Corona-Krise von Vorteil ist. Die Fixkosten erschlagen ihre Partner nicht. Nichtsdestotrotz können die Dienstleistungen aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie nicht erbracht werden. Es bleibt nur noch die Bestellung und der Versand von Produkten wie z.B. zur Pflege von Dreadlocks.
Teamgefühl und Solidarität innerhalb des Franchise-Netzwerks
Für Sabine ist es wichtig, ihre Partner abzuholen und dafür zu sorgen, dass sie sich nicht alleine fühlen.
Ein Konkurrenzdenken wurde vollständig aus dem System verbannt. Die Franchisepartner verstehen sich als Team und sind häufig untereinander auch privat befreundet. Das liegt auch daran, dass die Nachfrage hoch ist und man keine Konkurrenz befürchten muss. Eher erkundigt man sich außerhalb der Krisenzeit nach freien Kapazitäten von Kollegen.
“Die Solidarität von zuerst “Ich habe zu viel Nachfrage” kehrt sich gerade um in “Wer braucht denn noch etwas””
So wird aktuell geschaut, wer noch Aufträge braucht. Dieser bekommt die Möglichkeit, Echthaar-Verlängerungen selbst zu produzieren ohne an menschlichen Köpfen arbeiten zu müssen. So können sie entweder vorab produzieren, für zukünftige Termine die anstehen. Oder Kunden erhalten diese bereits während der Krise, um die Verlängerungen selber “anzuhäkeln”.
Darüber hinaus gibt es eine Accessoires- und Schmuckpalette die produziert und an Kunden gesendet werden kann. Die verschiedenen teilen über ihre Social Media-Kanäle die Handmade-Produkte anderer Standorte, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Die Rolle der Systemzentrale
Die Systemzentrale ist insbesondere im Marketing aktiv. Es beginnt mit der Kommunikation mit allen Partnern um zu hören, wie es ihnen geht und was sie benötigen.
Ein Crowdfunding-Kalender-Projekt zur leichteren Bewältigung der Krise
Aus den Gesprächen ist ein ganz besonderes Highlight entstanden, um gemeinsam die Krise etwas besser zu überstehen: Ein Crowdfunding-Kalender-Projekt:
Kunden können unter dem Motto #Supportyourlocaldreader während der Krise einen Kalender für 2021 bestellen. Der Umsatz kommt den Dreadern zu Gute, die derzeit keinen Umsatz am Körper der Menschen machen können. Die Käufer der Kunden bekommen den Kalender bis Ende des Jahres zugeschickt.
“Das Spannende daran ist, dass wir in diesem Kalender die Influencer der Szene ablichten. D.h. es gibt so ein paar Größen, die in der Szene bekannt sind und die uns unterstützen wollen. Wir haben sie angeschrieben ob sie Lust darauf haben und sie haben Bock da mitzumachen. Durch die wird das ganze Projekt gepushed und verbreitet.”
Durch das Kalenderprojekt erfahren die Partner Unterstützung und Ideenreichtum seitens ihrer Systemzentrale. Die Krise gibt dem Franchisesystem außerdem Zugang zu Influencern, die es sonst einkaufen müsste. Die erfahrene Solidarität ist nicht nur innerhalb des Teams von Partnern, sondern in der ganzen Dreadlock-Szene zu spüren.
Weitere Unterstützungsleistungen der Systemzentrale
Zudem kauft die Systemzentrale vermehrt Haare und keine fertigen Extensions ein, so dass Partner die Haare selbst zu Extensions verarbeiten und Umsatz generieren können.
Darüber hinaus hat die Systemzentrale Plattformen geschaffen um den gemeinsamen Austausch zu intensivieren. Hier wird gegenseitige Hilfestellung geleistet und auch Sabine stellt wertvolle Informationen ein, die sie z.B. über die Corona-Hilfen im FranchiseUNIVERSUM mitbekommt. Nicht fehlen darf hier auch das Positive und aufbauende Informationen.
Wenn die Franchisepartner durch die Corona-Krise schon zwangsläufig Zeit haben, dann können sie sich auch gleich mit ihrer Buchhaltung beschäftigen und Abschlüsse vorantreiben. Dies muss ohnehin irgendwann geschehen und jetzt ist ein passender Moment. Deshalb erhalten sie von ihrer Systemzentrale kostenfreie Unterstützung durch einen Steuerberater.
Ein Vorteil im Gutscheingeschäft
Das Geschäftsmodell der DreadFactory ist ein Vorteil für den Verkauf von Gutscheinen während der Krise. Man macht sich keine Dreadlocks für ein paar Monate, sondern für fünf bis zehn Jahre. D.h. die Kunden und Kundinnen pflegen eine lange Beziehung zu ihrem Dreader. Sie kommen alle drei bis fünf Monate zurück sie verbringen keine 30 Minuten vor Ort, sondern teilweise halbe Tage. Man kennt sich und das Vertrauen ist groß. Das hilft in der Krise enorm! Denn Kunden kaufen gerne heute schon Gutscheine, um sie später einzulösen. Sie fragen aktiv, wie sie helfen können.
Shownotes
Dreadfactory Website: https://dreadfactory.de/de/
Corona-Hilfen für Systemzentralen: www.franchiseuniversum.de/corona-hilfen