Das Business Process Management (BPM)
Im vorangegangen Artikel wurde erläutert, dass die digitale Transformation nur auf der Basis von Daten, vor allem aus dem Franchise-System selber, gelingen kann. Aber nur die Prozesse im gesamten Franchise-System liefern diese notwendigen Daten.
Was ist unter „Business Process Management (BPM)“ zu verstehen?
Prozessmanagement [-ˈmænɪdʒmənt], auch Geschäftsprozessmanagement (GPM) oder Geschäftsprozessverwaltung, beschäftigt sich mit der Identifikation, Gestaltung, Dokumentation, Implementierung, Steuerung und Verbesserung von Geschäftsprozessen. Ganzheitliche Ansätze des Geschäftsprozessmanagements adressieren nicht nur technische Fragestellungen, sondern insbesondere auch organisatorische Aspekte, wie die strategische Ausrichtung, die Organisationskultur oder die Einbindung und Führung von Prozessbeteiligten.
„Wer macht was, wann, wie und womit?“ ist eine zentrale Fragestellung. Zur Verbesserung und Steuerung werden entsprechende Kennzahlen verwendet. Diese Kennzahlen können zum Beispiel in einer Balanced Scorecard dargestellt werden.
Hervorhebung durch den Verfasser Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Prozessmanagement
Die Hervorhebung gilt sowohl für die Franchise-Zentrale als auch für die Franchise-Betriebe. Die zeitgemäße Form der Know-how-Entwicklung durch den Franchise-Geber und die dann durchzuführende Know-how-Übertragung auf die Franchise-Nehmer ist das BPM. Die Abkürzung GPM ist eher selten anzutreffen.
In diesem 12-minütigen Video https://www.youtube.com/watch?v=BZ-X5Ma0_fM stellt der Vorstandvorsitzende der „gesellschaft für organisation e.V.“, Herr Prof. Dr.-Ing. Hartmut F. Binner, die ganzheitliche digitale Prozess-Transformation vor.
Wie kann das BPM zusätzlich erklärt werden?
Dabei ist eine Analogie sehr hilfreich. Kein Computer läuft ohne ein Betriebs-System. Diese Software ist das Herzstück eines jeden Computers. Das Betriebs-System enthält alle Anweisungen, um den Computer nutzen zu können. Die Anweisungen (Befehle) liegen „schriftlich“, d.h. in Form von Bits und Bytes vor.
Ebenso „läuft“ kein Franchise-System – also die Franchise-Zentrale und die Franchise-Betriebe – ohne Management-System. Nur mit Management-Systemen ist ein Franchise-System in der Lage, Produkte herzustellen bzw. Dienstleistungen zu erbringen.
Häufig verfügen Franchise-Systeme aber über keine ausreichend dokumentierten Management-Systeme. Vielmehr wird häufig so gearbeitet wie schon immer gearbeitet wurde oder es werden laufend einzelne Anweisungen gegeben. Das ist aber wenig effektiv und effizient. Meistens fehlt bei den Führungs-Kräften und den Mitarbeitern ein gemeinsames Verständnis von dem, was im Franchise-System eigentlich getan wird – der Zweck des Franchise-Systems ist nicht bis in alle Ebenen bekannt.
Franchising wird häufig auch als „Vertrieb einer schlüsselfertigen Existenz“ bezeichnet. Die Franchise-Geber müssen Ihr Know-how zum effektiven und effizienten Führen und Managen der Franchise-Betriebe in einem Franchise-Handbuch darlegen.
Das Franchise-Handbuch enthält also das „Betriebs-System“ der Franchise-Betriebe der heutigen und künftigen Franchise-Nehmer. Dieses Know-how wurde im/n Pilotbetrieb/en entwickelt und auf Praxistauglichkeit getestet. Die Weiterentwicklung des Know-hows geschieht auf die gleiche Art und Weise.
Die in den Veröffentlichungen zum Franchising empfohlenen Methoden zur Gestaltung von Franchise-Handbüchern sind aber nicht mehr zeitgemäß. Sie ignorieren meistens das in den letzten 25 Jahren anhand von Modellen und in praktischer Arbeit in Unternehmen aller Größenordnungen entwickelte Business Process Management (BPM). Hier sei auf das „EFQM Excellence Modell“ und die „DIN EN ISO 9001 – Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme“ hingewiesen. Ein weiteres wichtiges Modell is das von Herrn Prof. Binner entwickelte MITO-Modell.
Die zeitgemäße Form für dieses „Betriebs-System“ ist das BPM. Das BPM ist derzeit die beste Methode zur Gestaltung und Veränderung aller Unternehmen in Franchise-Systemen. Daher ist das BPM auch hervorragend zur Entwicklung und Erstellung von Management-Systemen geeignet.
Was ist unter „Management-Systemen“ zu verstehen?
Managementsysteme stellen aufeinander und miteinander verbundene und abgestimmte Elemente (Aufgaben, Pflichten usw.) als System dar, um systematisch die Ziele einer formalen Organisation zu erreichen. In der Regel stellen heutige Managementsysteme ein Minimalsystem als Standard zur Unternehmensführung bereit. Einzelne Managementsysteme lassen sich einzeln, in teilen oder in Verbindung mit anderen Managementsystemen in Unternehmen bzw. Organisationen implementieren. Die Einführung und der Aufbau von Managementsystemen obliegt zumeist der Unternehmensführung. Um die inhaltliche Wirksamkeit von Managementsystemen beurteilen zu können, bieten sich Audits an.
Bei dem Wort „Managementsystem“ handelt es sich um ein Kofferwort aus „Management“ und „System“ und sollte im Deutschen eher als „System der Unternehmensführung“ verstanden bzw. interpretiert werden.
Hervorhebung durch den Verfasser Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Managementsystem
Management-System als „System der Unternehmens-Führung“ basieren fast ausschließlich auf dem Business Process Management (BPM). Und eine Digitalisierung ist nur auf der Grundlage von Prozessen zu realisieren:
Wie kann ein Franchise-System seine Management-Systeme aufbauen?
Bei der Entwicklung und Erstellung von Management-Systemen sind die o.a. Modelle sehr hilfreich. In nächsten Artikel wird Herr Prof. Binner das von ihm entwickelte MITO-Modell vorstellen.
Am 28. März 2017 findet das Seminar Prozess-Management als Voraussetzung für die Digitalisierung statt, wofür Sie sich hier anmelden können.