Ratgeber & Podcast

für Franchisezentralen

Der Stellenwert der Marke

Ein Franchise-System misst den Grad des Erfolges am Gewinn, den Marktanteilen, der Bekanntheit… – dahinter steht immer auch die Marke. Die Stärke der Marke ist auch der Gradmesser für die Höhe der Einstiegsgebühr in ein Franchise-System. In vielen Systemen wird erst mit zunehmender Zahl der Franchise-Partner – d.h. mit der wachsenden Stärke der Marke – eine Einstiegsgebühr für neue Franchise-Partner erhoben. Jeder neue Franchise-Partner stärkt das Netzwerk und die Bekanntheit – so gewinnt das gesamte Franchise-System einen höheren Marktwert, der von jedem weiteren Franchise-Partner honoriert wird.

Der Franchise-Partner erwartet sich von einem Franchise-System 4 Erfolgsfaktoren für die eigene Selbstständigkeit:

1.
erfolgreiche Produkte bzw. Dienstleistungen
2. einen ausgereiften Betriebstyp
3. die Vorteile und Synergien des Franchising
4. eine starke Marke!

Die Marke ist ein wichtiger “Bindfaden”, um die Franchise-Partner emotional so stark an das Franchise-System zu binden, dass der Gedanke an einen Austritt aus dem System gar nicht erst aufkommt. Die Franchise-Partner müssen stolz auf ihr Franchise-System und ihre Marke sein!

Segafredo Zanetti als Beispiel für ein erfolgreiches Konzept
Hinter jeder Marke steht eine Mission – ein Ziel, das das gesamte Franchise-System und die Menschen, die darin tätig sind, voran treibt. Der Präsident der Segafredo-Gruppe – Massimo Zanetti – hat für das Franchise-System von Segafredo Zanetti Espresso folgende Mission formuliert:
“Der Espresso ist unsere Spezialität: Ein typisch italienisches Produkt; der Geschmack Italiens, seine Faszination und Lebensfreude. Und unsere Mission ist es, dieses Lebensgefühl auf der Welt zu verbreiten, damit jedermann dieses Erlebnis mit uns teilen kann”.

Dieses Credo ist die Basis für ein schlankes, effizientes und erfolgreiches Konzept zur Verbreitung der Marke Segafredo Zanetti. Das Marken-Konzept füllt keine 10 Ring-Ordner mit strengen Konzepten, Vordrucken und Vorgaben, sondern lässt sich in drei Worten darstellen: schwarz – rot – weiß. Das sind die Farben von Segafredo Zanetti, die sich durch das gesamte Franchise-System durchziehen. (http://www.segafredo.at/de/franchise/die-philosophie-des-segafredo-zanetti-franchise-konzeptes.html)

Die Marke als Teil des Erfolgsrezepts
Die Marke gibt einem Franchise-System die “Form” für seine Produkte und Dienstleistungen. Der Markt- und Markenwert eines Systems ist nicht das alleinige Erfolgsrezept, aber ein wichtiger Bestandteil, auf den kein Franchise-Geber und kein Franchise-Partner verzichten kann. Marken-Konzepte leisten sich aber nicht nur die “Großen” im Franchising; jedes Franchise-System fängt klein an und soll von der ersten Stunde an eine durchgängige Marken-Strategie entwickeln, die in einer Mission für das gesamte System gipfelt.

Worauf Franchise-Geber und Franchise-Partner achten sollten rund um das Thema Marke:

* Ist die Marke schützbar?
* Ist die Marke bereits registriert?
* Gibt es ein CI-Manual für den System-konformen Umgang mit der Marke?
* Ist die Marke unverwechselbar und einzigartig?
* Ist die Marke Zielgruppen-adäquat?
* Ist die Marke für auf den Franchise-Partner übertragbar?
* Ist die Marke für den Franchise-Geber multiplizierbar?
* Hat die Marke eine leichte Wiedererkennbarkeit?
* Hat die Marke Kontinuität bzw. ist das Marken-Konzept durchdacht und ausgereift?

Der Franchise-Partner mit seinem guten regionalen Namen und seiner (Unternehmer-)Persönlichkeit ordnet sich in das Konzept einer einheitlichen Corporate Identity und Marken-Strategie ein und wird so Teil des Erfolges des gesamten Franchise-Systems. Das bedeutet jedoch nicht die totale Aufgabe und Unterordnung, sondern eine klares Bekenntnis zum Prinzip Franchising: ein Franchise-Partner will innerhalb eines Netzwerkes erfolgreich sein – somit muss er Teil dieses Netzwerkes werden.

Quelle: SYNCON International Franchise Consultants

©copyright 01.03.07

Waltraud Martius
SYNCON International Franchise Consultants

Waltraud Martius ist Franchise-Beraterin und Mitbegründerin des Österreichischen Franchise-Verbandes (ÖFV). Außerdem ist sie Mitherausgeberin und Autorin mehrerer Bücher über Franchising.

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