Die Grundsatzfrage zur Digitalisierung
Diese Grundsatzfrage lautet:
Wie wollen wir in Zukunft mit unserem Franchise-System noch Geschäfte machen?
Die Entwicklung hin zum Business 4.0 hat auch für die Franchise-Systeme weitreichende Folgen. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die
Erhaltung der Geschäfts-Fähigkeit im digitalen Zeitalter bei einer Herstellung von 1.
Unter „Herstellung von 1“ ist die Erfüllung aller individuellen Anforderungen der Kunden an die Produkte und Dienstleistungen der Franchise-Systeme zu verstehen.
Mit der Digitalisierung gehen regelmäßig Innovationen bei den Produkten und Dienstleistungen des Geschäfts-Modells einher. Dabei kann man drei Arten der Innovationen unterscheiden:
- Verbesserungs-Innovationen
Die alten Produkte und Dienstleistungen werden durch neuere ersetzt. - Prozess-Innovationen
Die alten Produkte und Dienstleistungen werden zu geringeren Preisen angeboten.
Bei diesen beiden Innovationsarten spricht man von „inkrementellen Änderungen des Geschäfts-Modells“. - Disruptive Innovationen des Geschäfts-Modells
Dabei handelt es sich um die Transformation bestehender (komplexer oder teurer) Lösungen so radikal, dass ein ganz neuer Markt und damit eine neue Klasse von Kunden entsteht.
Die Digitalisierung ist bereits im vollen Gange. Sie wird dabei auch bei den Franchise-Systemen mittelfristig keinen Stein auf dem anderen lassen.
Beim Business 4.0 gilt:
Die Prozesse folgen der Strategie und die IT folgt den Prozessen.
Der Wandel hin zu elektronisch gestützten Prozessen wird auch als Prozess-Organisation bezeichnet. Die Digitalisierung in einem Franchise-System erfordert eine umfassende Neu-Organisation sowohl der Franchise-Zentrale als auch der Franchise-Betriebe. Digitalisierung bedeutet aber vor allem die Einführung automatisierter Prozesse. Alle Prozesse erfordern dadurch eine genaue Festlegung des Workflows, also der Abfolge der einzelnen Arbeitsschritte zur Herstellung der Produkte und der Erbringung der Dienstleistungen.
In nicht-automatisierten Prozessen haben die Anwender eben dieser Prozesse die Möglichkeit, im Rahmen des Workflows bei unvorhersehbaren Ereignissen Korrekturen am Workflow vorzunehmen.
Hierzu zwei Beispiele:
In der Systemgastronomie kann/muss der Mitarbeiter bei der Zubereitung der Speisen Korrekturen im Workflow vornehmen, wenn die Ausgangsprodukte Abweichungen von Vorgaben aufweisen.
In den Verkaufsgesprächen in den Shops aller Art muss der Verkäufer immer wieder auf die Wünsche des Kunden neu eingehen. Ein bis ins Detail festgelegter Workflow wäre eher hinderlich. Es können also nur allgemeine Verhaltensregeln für ein Verkaufsgespräch vorgegeben werden.
Bei automatisierten Prozessen ist ein Eingreifen in den Workflow nicht möglich. Hier muss jeder Schritt im vorab auf das Genaueste durchdacht und dann in der Software festgelegt werden.
Anders verhält es sich bei teil-automatisierten Prozesse. Die treten u.a. bei Warenwirtschafts- und/oder Kassen-Systemen auf. Hier müssen ggf. noch Eingaben von Hand gemacht werden. Auch bei Systemen zum Personal-Management tritt die Eingabe per Hand immer wieder auf.
Auch hierzu zwei Beispiele:
Ein Einkauf über einen Webshop erfordert einen bis ins letzte Detail durchdachten und programmierten Workflow. Nur dann wird der Einkauf für den Kunden ein Erfolgserlebnis.
Gleiches gilt für den Abschluss einer Kfz-Versicherung im Internet. Auch hier ist der Workflow bis in die letzte Kleinigkeit zu klären und dann zu programmieren.
Daher gilt auch im Franchising:
Ohne Prozess-Management ist eine Digitalisierung nicht möglich.
Noch eine Anregung an die Franchise-Systeme:
Disrupt yourself!
denn Achtung:
Wo lauern Dritte bzw. Branchenfremde mit anderen, besseren Lösungen wie Sie sie in Ihrem Franchise-System jetzt anbieten?
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