Die kritische Netzgröße: wann der Multiplikator “greift”
Abgesehen vom größtmöglichen Ausschöpfen vorhandener Synergie-Potenziale liegt der Schlüssel für Franchise-Erfolge in der Multiplikation. Was der Franchise-Geber (FG) anstrebt, ist ein Hebel. Durch das marktweite und synchrone Auftreten seiner Franchise-Nehmer (FN) will er etwas erreichen, was er alleine nicht erreichen könnte.
Voraussetzung hierfür ist allerdings ein erfolgreich erprobtes und zukunftssicheres Geschäftskonzept sowie eine leistungsfähige System-Zentrale . Sie baut das Netz auf und übernimmt arbeitsteilig wesentliche Funktionen der Vertriebspartner, damit diese sich an der “Front” voll auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können.
Das Prinzip der kompetenzorientierten Arbeitsteilung gilt von Anfang an – also schon für den ersten FN. Deshalb muss der FG von Beginn an eine System-Zentrale in Minimalausstattung vorhalten. Zwar können in der heutigen Dienstleistungsgesellschaft viele der arbeitsteilig übernommenen Funktionen an spezialisierte Dienstleister outgesourct werden, eine Minimalkapazität ist aber in jedem Fall erforderlich. Sie besteht in der Regel aus dem Franchise-Manager und zumindest einer halben Assistentin.
Die Kosten einer Mini-System-Zentrale einschließlich der anfallenden Rekrutierungs- und Reisekosten sind in jedem Fall sechsstellig. Der Deckungsbeitrag, den die ersten FN erbringen, ist gering. Daher ist der FG gezwungen, in beträchtlichem Umfang in die Durststrecke seiner System-Zentrale zu investieren. Diese Investition ist in der Regel wesentlich höher als die Summe aller vorangegangenen Investitionen in Konzeptentwicklung, Handbuch, Marketing- und Kooperations-Tools sowie Vertrag.
Je länger die System-Zentrale unter Kostendeckung arbeitet, desto größer wird die Investition. Hier liegt das Dilemma der meisten mittelständischen Franchise-Systeme.
Quelle: SYNCON International Franchise Consultants
©copyright 07.02.08