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für Franchisezentralen

Diese Leistungen sollte ein Franchise-System erbringen

Hinter jedem Franchise-System steht eine andere Historie, Vision und Arbeitsweise. Doch eines haben alle gemeinsam: die typischen Prozesse des Netzwerkens. Sie bündeln Kräfte und nutzen Werkzeuge, wie sie sonst nur großen Unternehmen zur Verfügung stehen.

Ob Boutique, Café, Immobilien-Makler oder Fitnessstudio: Hinter jedem Franchise-Unternehmen steht eine andere Historie, Vision und Arbeitsweise. Doch eines haben alle gemeinsam: die typischen Prozesse des Netzwerkens.

Denn, was heißt Franchising? „Partnership for profit“, wie es z.B. Franchise-Experte Dr. Hubertus Boehm wiedergibt. (Die verlinkten Zwischenüberschriften führen Sie zu den tiefergehenden Expertenstimmen.) Viele kleine Unternehmen arbeiten Hand in Hand unter einem Dach. Sie profitieren von Synergieeffekten. Sie bündeln Kräfte und nutzen Werkzeuge, wie sie sonst nur großen Unternehmen zur Verfügung stehen: Besser bekannt als die Franchise-System-Leistungen, die der Franchise-Geber erbringt.

Das beinhaltet das optimale Leistungspaket eines seriösen Franchise-Gebers

Wovon profitiert Ihr Franchisenehmer? Vom erprobten Geschäftsmodell. Von der bekannten Marke. Vor allem aber: von den Franchise-Leistungen der Zentrale. Sie erleichtern ihm den Start als Unternehmer. Sie lassen ihn ständig von Ihrem Know-how und dem des gesamten Netzwerks profitieren.

Die Leistungen der Franchise-Geber-Zentrale beginnen lange vor der Geschäftseröffnung. „It’s not his first rodeo“, lautet ein texanisches Sprichwort. Auf Sie als Franchisegeber bezogen heißt das: Ihr Partner in spe erwartet ausgereifte Systeme mit Ihnen als routiniertem Gründer-Profi, der ihm hilft. Er selbst gründet hingegen wahrscheinlich zum ersten Mal ein Unternehmen.

Franchise-System-Leistungen beschleunigen die Existenzgründung

Ergo sollte der Muster-Businessplan vorhanden sein: Der Franchise-Geber muss nur vom Franchisenehmer auf dessen perönliche und standortspezifische Anforderungen ergänzt werden. Legen Sie aus Ihren Erfahrungen einen realistischen Plan zur Finanzierung seiner Gründung vor. Bieten Sie Ihre Bankkontakte zur Finanz-Beratung und Kreditverhandlung an und eröffnen Sie dem Franchisenehmer den Weg zu den Fördermitteln.

Sie wissen, welche „Location“ er braucht: Helfen Sie ihm bei der Analyse von Standort und Immobilien. Übergeben Sie ihm ein „schlüsselfertiges Konzept“. Schulen Sie ihn und sein Personal gründlich auch in Management und Unternehmensführung.

Stellen Sie Ihrem Franchisenehmer rechtzeitig zur Eröffnung neben der Ware die notwendigen Geschäftsdrucksachen und Werbemittel zur Verfügung. Organisieren Sie gemeinsam mit ihm die Eröffnungsveranstaltung.

Für all diese Leistungen zahlt Ihr Franchisenehmer. Und je mehr Starthilfe-Aufwand Sie zusätzlich in ihn investieren, desto schneller zahlt er es Ihnen als erfolgreicher monatlicher Gebührenzahler zurück.

Franchise-System-Leistungen entlasten im laufenden Betrieb

Die Leistungen Ihrer Zentrale sorgen dafür, dass Ihr Franchisenehmer von administrativen Aufgaben befreit wird. Sein Gewinn ist: mehr Schlagkraft. Fokussierung aufs Kerngeschäft, auf Verkauf und Service. Kurzum: Er verdient mehr und er zahlt Ihnen damit meist auch höhere Gebühren.

Eine der wichtigsten Franchise-System-Leistungen ist der zentrale Einkauf. Er bietet nicht nur Mengen-Preisvorteile, sondern auch Zeitersparnis. Hilfreich sind auch Kassen- und Warenwirtschaftssysteme. Und das Systemhandbuch? Aktualisieren Sie es regelmäßig – idealerweise als Intranet-Lösung. Lassen Sie Erfahrungen aus dem Netzwerk einfließen.

Thema Marketing-Unterstützung: Mit Ihrer überregionalen Werbung sorgen Sie für wachsende Kundschaft. Liefern Sie Ihrem Franchisepartner aber auch die Vorlagen für Marketing und Werbung vor Ort. Sie haben die Kapazitäten dafür. Und das Interesse am einheitlichen Auftritt aller Betriebe.

Bieten Sie Ihren Franchisenehmern regelmäßige Weiterbildungsprogramme an. Fortbildung professionalisiert nicht nur, sie motiviert auch und stärkt das Wir-Gefühl. Um Probleme im Geschäftsalltag schneller zu lösen, stellen Sie Ihren Franchisenehmern einen Partnerbetreuer zur Beratung und praktischen Hilfe vor Ort zur Verfügung. Telefonische Erreichbarkeit für Hilfe und Informationen sollten zudem selbstverständlich sein.

Wichtig ist auch der Erfahrungsaustausch auf der Jahrestagung sowie auf regelmäßigen Erfa-Tagungen. So entstehen Synergien, wie sie nur ein Netzwerk bieten kann. Last but not least: Mit Controlling, Betriebsvergleichen und Benchmarking bieten Sie ein Instrumentarium, das es allen Franchisenehmern ermöglicht, sich an den Besten zu orientieren.

Die Franchisesystem-Leistungen haben ihren Preis: die monatliche Franchisegebühr. Sie bieten zwar keine Erfolgsgarantie für jeden Franchisenehmer. Aber die bestmöglichen Rahmenbedingungen.

Wie integriert man als Franchise-Geber neue Franchise-Nehmer erfolgreich ins System?

Mit seiner Existenzgründung mag Ihr Franchise-Nehmer unbekanntes Terrain betreten. Für Sie aber sollte seine Systemintegration als Abfolge standardisierter Tätigkeiten funktionieren. Ihre Leistungen sind oben beschrieben. Sie reichen von der Businessplan-Erstellung bis hin zur Eröffnungsveranstaltung.

Junge Netzwerke haben allerdings oft noch keine Prozesse für die Integration entwickelt. Sie integrieren Partner im Blindflug. Die Folgen: Es dauert zu lange. Es wird zu teuer. Es muss nachjustiert werden. Und: Es kann scheitern. Dann verliert Ihr Franchisenehmer sein gesamtes Kapital. Sie haben Ihre Zeit umsonst investiert. Und nicht selten folgen juristische Auseinandersetzungen.

Wie gelingt es Ihnen als Franchisegeber, Routine in den Systemstart jedes neuen Partners zu bringen, selbst wenn Sie zunächst nur zwei Partner pro Jahr aufnehmen? Wie behalten Sie alles im Griff, um problemlos auch zehn oder 15 Neue pro Jahr zu integrieren?

Integration braucht ein Konzept. Eine Dokumentation ähnlich dem Systemhandbuch für die tägliche Arbeit. Jeder Schritt, der nicht reibungslos funktioniert, sollte aufgearbeitet in die Dokumentation einfließen – er trägt zum Lernprozess bei. Allmählich wird der Leitfaden zum Erfahrungsschatz vieler Eröffnungen und lässt sich in ein professionelles IT-Programm übertragen. Etwa in eine Projektmanagement-Software.

Mögen Sie als Franchisegeber die ersten vier, fünf System-Integrationen noch selbst bewältigen: Betrauen Sie spätestens ab dann einen Partnerbetreuer mit diesen Aufgaben. Steigt die Partnerzahl schnell in zweistellige Höhe, stellen Sie einen eigenen Mitarbeiter für die Systemintegration ein. Im Idealfall ist dieser „Integrationsbeauftragte“ die Anlaufstation für alle Fragen des Existenzgründers. Nach dessen Geschäftseröffnung übernimmt der Partnerbetreuer die laufende Unterstützung im Tagesgeschäft.

So bleiben erfolgreiche Franchise-Nehmer bei Ihnen

Jede Investition in einen Franchisenehmer lohnt sich, wenn er lange im System verbleibt: Erfolgreich, zufrieden und von der Richtigkeit seiner Zugehörigkeit überzeugt. Seine Erfahrungen und sein zugewonnenes Wissen befruchten das Netzwerk.

Doch schon bei der ersten Vertragsverlängerung steht Ihnen kein Neuling, sondern ein „ausgelernter“ Unternehmer gegenüber. Das Ei ist klüger als Henne geworden, wie es die Franchise-Expertin Waltraud Martius ausdrückt. Der Partner könnte seinen Betrieb unter eigenem Namen weiterführen, wenn kein Konkurrenzausschluss vereinbart wurde. Mit seinem Know-how kann er eine eigene, neue Firma gründen. Was hält ihn davon ab?

Als Einzelkämpfer stehen ihm nicht mehr die Franchisesystem-Leistungen der Zentrale zur Verfügung. Vom Einkauf über das Management bis hin zum Marketing: All dies muss er mit großem Zeitaufwand selbst erledigen. Schätzungen zufolge sind 60 bis 70 Prozent der Arbeitszeit eines freien Unternehmers unproduktive Administrations-Tätigkeiten. Von einem Großteil dieser Arbeiten befreit ihn die Zentrale. Außerdem wird er sie nicht so routiniert und professionell erledigen können – als „Jack of all trades but master of none“.

Was ihm ferner fehlen wird? Alles, was Franchising ausmacht. Der ständige Know-how-Transfer. Der Erfahrungsaustausch im Netzwerk. Das erprobten Tools wie Kassen- oder Warenwirtschaftssystem. Vor allem aber: die starke, etablierte Marke!

Besteht unter Ihren Partnern eine emotionale Bindung an Ihre Marke? Sind sie stolz, dazuzugehören? Leben sie Ihre Unternehmenskultur? Fördert die Kommunikation in Ihrem Netzwerk den Teamgeist und das Wir-Gefühl?

Dann wird Ihr Partner zwar wissen, dass er aussteigen kann. Er wird es aber nicht wollen.

Fazit: Gemeinsam erreichen Sie mehr

Was setzt Ihr Franchisenehmer voraus? Es sind jene Faktoren, die seine Existenzgründung als Franchisenehmer attraktiver machen als eine Eigengründung. Dabei stehen die Leistungen für Franchise-Partner ganz oben auf der Agenda.

Vergessen wir nicht: Ihr Franchisenehmer unterwirft sich Netzwerk-Regeln, die seine freie unternehmerische Entfaltung einschränken. Er übernimmt das volle Risiko der Finanzierung – und zahlt auch noch Gebühren. Er hat einen Anspruch auf Leistungen. Sie überzeugen ihn davon, ins System einzutreten und ihm treu zu bleiben. Sie sichern seinen Erfolg – und damit des ganzen Franchise-Systems! Kurzum: Franchising heißt gemeinsam mehr erreichen.

 FranchisePORTAL-Redaktion
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