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Franchisenehmer-Gewinnung über das Internet

Eine Vielzahl von Internetportalen bieten ihre Unterstützung bei der Partnersuche an und bemühen sich um Aufträge.

Der Begriff „Internetportal“ bezeichnet ein Anwendungssystem, das sich durch die Integration von Anwendungen, Prozessen und Diensten auszeichnet. Solche Websites bieten den Besuchern den Zugang zu vielfältigen Funktionen und umfangreichen, übersichtlich aufbereiteten Informationen eines Themenkomplexes.

Passende Franchise-Nehmer über das Internet zu finden, scheint angesichts dieser Vielfalt für Franchise-Geber ein Kinderspiel zu sein. Die Wahrheit sieht anders aus!

Eigene Website als Rekrutierungsbasis

Basis einer professionellen Rekrutierung ist in der Regel die Website des Franchisegebers. Hier gilt es eine informative und ansprechende Rubrik für potenzielle Partner mit Call-to-Action Button einzurichten. Auf diese Weise werden auch Besucher, die eigentlich an den Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens interessiert sind, auf die Franchise-Option aufmerksam gemacht und dabei der Goodwill zufriedener Kunden genutzt. Der Konzeptionsphase sollte ein Benchmarking der erfolgreichsten Franchise-Anbieter vorausgehen.

Es gibt aber auch gute Gründe neben der bestehenden Website des Unternehmens eine spezielle Rekrutierungsseite für Franchise-Interessenten im Internet zu publizieren. Besonders größere Franchisesysteme wollen ihre Website nicht mit Franchise-Informationen überfrachten, ihre Besucher nicht durch ungezielte Informationen ablenken oder den Fokus der Botschaften klarer setzen. Die Entscheidung für eine eigenständige Rekrutierungsseite hat wegen fehlender Sichtbarkeit in Suchmaschinen und sozialen Medien oft zur Folge, dass sie dort aufwendig beworben werden muss.

Multi-Channel-Strategie

In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben sich Internetportale zu den wichtigsten Kanälen für die Partnersuche neben der eigenen Rekrutierungsseite entwickelt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Inhalte genau aufeinander abgestimmt sind und es bei Interessenten zu keinen Irritationen kommt.

Die Präsentation eines Franchise-Angebotes in einem führenden Internetportal trägt erheblich dazu bei, dass es als relevanter Akteur im Gründermarkt wahrgenommen wird. Dennoch sollten sich Franchise-Geber bei der Partnersuche nicht allein auf einen Kommunikationskanal oder ein einzelnes Medium beschränken.

Potenzielle Gründer brauchen meist mehrere Impulse (“Touchpoints”), um ein Franchise-Angebot in Betracht zu ziehen und eine detaillierte Dokumentation anzufordern.

Daher sollten Franchisegeber auf eine Multi-Channel-Strategie setzen.

Kriterien für die Medienauswahl

Welche sind die wichtigsten Kriterien für eine erfolgversprechende Medienauswahl im Internet? Worauf sollten Rekrutierer besonders achten?

Dafür gibt es eine klare Antwort: Qualität und Seriosität sind die wichtigsten Kriterien für eine erfolgversprechende Medienauswahl im Internet.

Insbesondere Newcomer im Franchising haben bei den Internetportalen die Qual der Wahl und riskieren einen kostspieligen Fehlgriff.

Im ersten Schritt gilt es deshalb abzuklären, welches Interesse der Portalbetreiber bei seinem Angebot verfolgt. Hat er es auf einen Vermittlungs- oder einen Werbeauftrag abgesehen?

Werbeportale

Werbeportalen geht es um die Vermarktung von Werbefläche zur detaillierten Vorstellung eines Franchisekonzeptes. Dank eines breiten Angebotes an Werbemöglichkeiten können Franchisegeber dort individuell abgestimmte Werbekampagnen schalten und deren Effizienz – im Gegensatz zu Offlinewerbung – oft unmittelbar messen.

Im deutschsprachigen Raum überwiegt die Onlinewerbung auf Abonnementbasis, wobei die Franchise-Angebote zu Fixpreisen beworben werden. Dagegen bevorzugen Werbeportale im angelsächsischen Raum häufig “Pay per Click” oder “Pay per Lead”.

Die Werbeportale im Franchising übernehmen eine Art Filterfunktion für ihre Kunden, da sie deren Angebote durch Synergieeffekte kostengünstiger in den relevanten Medien bewerben können. Dabei setzen sie auf die Direktsuche von Interessenten aufgrund des Bekanntheitsgrades des Portals, die Generierung von organischem Traffic über Suchmaschinen sowie eigene Werbemaßnahmen in Suchmaschinen und Sozialen Medien.

Hochwertiger Content ist neben anderen Kriterien für das Suchmaschinen-Ranking und damit die kostengünstige organische Auffindbarkeit entscheidend. Auch die Werbekosten in Suchmaschinen berücksichtigen den Content als Qualitätsfaktor.

Um in den Suchmaschinen organisch sichtbar zu sein oder dort kostengünstige Anzeigen zu buchen, müssen auch Werbeportale eine professionelle Content-Strategie entwickeln.

Informationsportale

In Informationsportalen werden Besucher durch einen übersichtlich aufbereiteten Themenkomplex geführt. Sie setzen darauf, dass redaktionellem Content eine höhere Glaubwürdigkeit beigemessen wird und lassen etwaige Kauf-, Werbe- oder Vermittlungsangebote allenfalls diskret einfließen. Da die Zahlungsbereitschaft der Besucher für hochwertigen redaktionellen Content im Internet noch immer gering ist, sind Informationsportale meist auf ergänzende Einnahmequellen angewiesen.

In die Kategorie der Informationsportale fallen allgemeine Gründerportale. Sie bieten ihren Besuchern beispielsweise kostenpflichtige Webinare, Formulare, Geschäftskonzepte und -pläne, themenspezifische Whitepapers und eBooks an.

Im Franchising kämen kostenpflichtige Tools für die Bewertung, den Vergleich oder die Prüfung von Franchise-Angeboten, das kostenpflichtige Surfen in Knowledge-Datenbanken oder hochwertige Ratgeber von Franchise-Experten als werbeunabhängige Einnahmequellen in Betracht. Solche Angebote sind im Franchising allerdings erst in Ansätzen erkennbar.

Vermittlungsportale

Franchise-Broker wollen mit ihrem Portal in der Regel Leads für eigene Vermittlungszwecke generieren. Häufig orientiert sich die Präsentation der Franchisesysteme an den konkurrierenden Werbeportalen.

Obgleich bekannte Franchise-Marken zu verstärkter Aufmerksamkeit und mehr Leads führen, setzen Broker in aller Regel auf anonyme Systemdarstellungen. Da sie nur selten exklusiv für einen Kunden tätig werden, verringern sie damit das Risiko einer direkten Kontaktaufnahme. Je umfangreicher das Kundenportfolio des Brokers, desto höher die Vermittlungschancen.

Die Präsentation von Franchise-Angeboten erfolgt in der Regel kostenfrei, denn Broker wollen ihre Einstiegshürde für potenzielle Kunden niedrig halten. Franchise-Broker leben meist von einer vier- bis fünfstelligen Provision, die sich an der Einstiegsgebühr orientiert und bei einem erfolgreichen Vertragsabschluss fällig wird.

Ulrich  Kessler
Ulrich Kessler
FranchisePORTAL GmbH

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