Gewinnmaximierung versus Sinnmaximierung – Widerspruch oder zusammengehörige Erfolgsbausteine?
Eine Kernaussage unseres neuen Buchs „Green Franchising“ hat bereits für vielfältige Diskussionen gesorgt. Wir postulieren, dass sich reine klassische Franchise-Systeme vordergründig der Gewinn-maximierung zuwenden, während Greenfranchise-Systeme durch eine Sinnmaximierung gekennzeichnet sind. Hierzu nachfolgend für Sie ergänzende Ausführungen.
Das Klassische Franchise-System
Erfolgreiche klassische Franchise-Systeme denken und arbeiten strategisch und ganzheitlich. Sie stellen ihr gesamtes Unternehmen, vom Angebot und Service, über die Vertriebskanäle, bis hin zum Kontrahierungsmix, konsistent und konsequent unter die ausrichtende Wirkung einer für ihre Märkte und das Unternehmen relevante Marken-Positionierung. Durch ihr markenadäquates Verhalten und Kommunizieren versetzen sie sich glaubhaft in Resonanz mit ihren Beschaffungs-, Mitarbeitenden-, Partner-/innen- und Absatz-Märkten. Über alle Unternehmensbereiche und Kunden-Touchpoints hinweg. Sie werden von diesen Märkten wahrgenommen. Sie werden als sympathisch bewertet. Sie werden relevant. Die Folge sind wirtschaftliche Austausch- und Bindungsprozesse sowie wirtschaftlicher Erfolg. Ziel dieser Prozesse, allen Tuns und aller Unternehmensanstrengungen ist die Gewinnmaximierung.
Das Greenfranchise-System
Erfolgreiche Greenfranchise-Systeme bauen auf die Erfolgsparameter der klassischen, rein wirtschaftlich orientierten Franchise-Systeme auf, ergänzen und durchdringen diese aber mit der so wichtigen Sinngebung und gesellschaftlichen Verantwortungsübernahme. Greenfranchise-Systeme übernehmen, aus einer ethischen Grundeinstellung heraus, eigenmotiviert und explizit ganzheitliche, gesamtgesellschaftliche Verantwortung für ihr wirtschaftliches Handeln . Sie wollen, dass die Welt durch ihr wirtschaftliches Engagement keinen Schaden nimmt. Sie wollen sie verbessern.
Unternehmerisches Handeln in vier Nachhaltigkeitsbereichen
Deshalb berücksichtigen sie in ihrem Geschäftskonzept bereits vor der Gründung sowie im laufenden Betrieb die vier Nachhaltigkeitsbereiche Ökonomie, Ökologie, Kultur und Soziales . Sie versuchen in jedem dieser Bereiche sowie ganzheitlich in allen vier zusammen nachhaltig Gutes zu fördern und Schlechtes zu vermeiden, heute, wie morgen.
In der Ökonomie kann Gutes zum Beispiel die Einführung von „Grünen Zahlen“ in der BWA sein, so wie es Dr. hc Dieter Fröhlich in unserem Buch darstellt. In der Ökologie können es Produkte sein, die sich nach der Nutzung wieder vollständig recyceln oder upcyceln lassen. Hier sind die Unternehmensaktivitäten von Puma und Mammut interessant, aber auch ein Beispiel von I:CO finden Sie in unserem Buch. Im Bereich der Kultur kann Gutes in der internen Unternehmenskultur, aber auch im interkulturellen gesellschaftlichen Dialog nachhaltig gefördert werden. Die Schweizer Migros mit ihrem Kulturprozent stellen wir hierzu dar. Für Soziales steht beispielhaft der Abbau von Benachteiligung, die Hilfe in Notlagen sowie die Förderung von Wachstum, Wertschätzung und Selbstbewusstsein. Die von uns als Beispiel im Buch ausgewählte Town & Country-Stiftung hilft unverschuldet in Not geratenen Bauherren.
Durch die veränderte sinngebende Perspektive auf die gesellschaftsrelevanten Belange gehen von Greenfranchise-Systemen nie reine Wirtschaftsinnovationen aus, sondern immer Gesellschaftsinnovationen. Derart an die Gesellschaft angebunden und aktiv gesellschaftliche Verantwortung mittragend, generiert Sinnmaximierung langfristig Gewinnmaximierung .
Mehr zu diesen Themen können Sie unserem neu erschienenen Fachbuch „Green Franchising – Der grüne Leitfaden für nachhaltiges Wirtschaften“ entnehmen (Autoren-Duo Bellone/Matla, www.mi-Wirtschaftsbuch.de, ISBN 978-3-86880-137-8, 250 Seiten, inklusive 16 Farbseiten und 20 neue Franchise-Denkwerkzeuge).
02.11.12 © copyright Thomas Matla
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Thomas Matla, Brand Consultant
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