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Greenfranchising- wie man sein Franchise-System zukunftssicher macht!

Schon sind drei Jahre vergangen, seit wir Greenfranchising im deutschsprachigen Raum lanciert haben. Viel ist passiert. Viele denkwürdige Ereignisse, Natur-Katastrophen und Skandale. Wenn deren gedankliche Halbwertszeit auch vergleichsweise gering ist, so bleibt doch immer etwas im kollektiven Gedächtnis zurück. Das Thema „Nachhaltigkeit“ hat zum Um- und Neudenken in Unternehmen und Franchise-Systemen geführt. Es wurde zur Chef/innen-Sache gekürt.

Auch die erste Veröffentlichung des Rankings der „Best Global Brands 2011“ durchgeführt von Interbrand zeigte, dass nicht mehr nur Markenwert und Profit bewertet werden, sondern auch „Nachhaltiges Wirtschaften“. Im Zentrum der Untersuchungen stand die öffentliche Wahrnehmung von grüner Unternehmensführung mit einer eingehenden Analyse öffentlich verfügbarer Leistungsdaten zu Umweltaspekten. Bei dem einen oder anderen Unternehmen dürfte dies zu einer gewissen Ernüchterung geführt haben. Denn obwohl viele von diesen internationalen Brands bereits starke Nachhaltigkeitsaktivitäten durchführen und dies in entsprechenden Berichten deklarieren, ist die Kenntnis darum in der Gesellschaft manchmal noch bescheiden – so z.B. bei L’Oreal und HSBC (vgl. P.O.S.kompakt 4-2011).

Nachhaltigkeit als Kern der Unternehmensstrategie
Toyota schnitt im genannten Ranking als Unternehmen mit den besten Werten ab. Das liegt wesentlich daran, dass Toyota nachhaltiges Wirtschaften in der Unternehmensstrategie verankert hat. Die öffentliche Aufklärung und die Interaktion mit der Gesellschaft nehmen einen entsprechend großen Stellenwert ein.

Das zeigt einmal mehr: Nachhaltigkeit kann sich nicht nur auf die Ökologie beschränken und sich nicht nur als Projekt verstanden wissen. Nachhaltiges Wirtschaften schließt immer auch die ökonomische und soziale Ebene ein und muss im Bewusstsein der Unternehmung verankert werden.

Alle noch so wohl durchdachten Maßnahmen zu verantwortungsvollerem Handeln wirken erst dann authentisch, wenn sie von den Mitarbeitenden getragen werden – was letztendlich voraussetzt, dass diesen die gleiche Wertschätzung entgegengebracht wird. Denn: „Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch wieder heraus“.

Mehr Resonanz durch nachhaltiges Partnermarketing
Im Greenfranchising umfasst die soziale Ebene zudem noch das gesamte Partnermarketing. Franchise-Partner/innen können die besten Botschafter/innen der nachhaltigen Inhalte des Geschäfts- und Franchise-Konzeptes sein. Das kann aber nur funktionieren, wenn die Grundlagen dafür gelegt sind, um solche Effekte überhaupt zu ermöglichen. Das fängt mit einer entsprechenden Kultur an. Beim Franchise-Unternehmen ISOTEC beginnt Nachhaltigkeit bei der Auswahl der Partner/innen. „Sie müssen sich mit unserer Linie identifizieren, d.h. unter anderem, dass sie sich als Teil des Teams betrachten müssen“, Horst Becker Gründer und CEO von ISOTEC. „Wie in einem Sportteam wird bei uns der persönliche Eigennutz zu Gunsten des Gemeinschaftsgeistes zurückgestellt. Letztendlich bringt das die ganze Franchise-Gruppe weiter und die Marke voran, was wiederum allen dient. Zuviel egozentriertes Denken und Handeln vergiftet nicht nur das Unternehmensklima, es schadet dem Gemeinwohl insgesamt. Gemeinschaftlich erlebte Erfolge potenzieren sich“.

Bei dean&david, einem kreativen Fast Good-Franchise-Konzept aus München, das mittlerweile über 20 Standorte in der Bundesrepublik verfügt, der Neuste im Neuen Kranzler Eck in Berlin, versteht man sich nicht nur als Innovator im Food-Angebot, sondern auch im Bereich sozialer Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden und Kooperationspartnern und –partnerinnen. So holt man z.B. in so genannten Kompetenztreffen deren Meinungen und Ideen ein. Eine Maßnahme, die zwar dem Partnermarketing per se inne sein sollte, aber vielfach in Franchise-Unternehmen nicht gelebt wird.

„Unser Franchise-System versteht sich als Partnerschafts-Modell, das heißt es wird jedem ermöglicht, das Konzept aktiv mitzugestalten und weiterzuentwickeln“, so David Baumgartner, Geschäftsführer dean&david Franchise GmbH. „Um Trägheit hinsichtlich zukunftsweisender Entscheidungen zu vermeiden, haben wir ein stetig laufendes Vorschlagswesen und regelmäßige Kompetenztreffen eingeführt. Die Motivation jedes Einzelnen am Erfolg mitzuwirken wird dadurch maßgeblich gestärkt.“

Greenfranchising – Fitmacher für die Zukunft
Greenfranchising  im System zu implementieren ist ein Prozess. Und wer sowohl auf dem Partnermarkt wie Endabnehmermarkt erfolgreich sein und bleiben will, wird sein Franchise-System neu durchdenken müssen. Denken in Konsequenzen, stetige Effizienzverbesserung, Partner/innen als Marken- und Kulturbotschafter anzusehen, sind nur ein paar Ansätze, um sich fit zu machen. Es lohnt sich. „Am Anfang des 21. Jahrhunderts erkennt unsere Gesellschaft, dass sie nun auch eine innere Balance finden muss – mit einem polemischen Stichwort: soziale Gerechtigkeit… Das große Thema lautet deshalb soziale Nachhaltigkeit.“ (Prof. Dr. Norbert Bolz, TU Berlin in „Trend und Gegentrends“, GDI Impuls Nr. 4, 2011, Rüschlikon Zürich)

Mehr zu den genannten Beispielen und zu weiteren Green-Franchisern lesen Sie in unserer Rubrik Greenfranchising/Green Gallery und Lounge  auf www.bellone-franchise.com. Erklärungen zum Greenfranchising finden Sie auch unter www.greenfranchiselab.com.

Zur Person
Prof. Veronika Bellone, gebürtige Berlinerin, ist seit 1986 im Franchise-Business tätig, ehemals als Franchisemanagerin bei der Cosy-Wasch-Autowaschanlagen GmbH in Berlin und seit 1991 als selbstständige Franchiseberaterin in der Schweiz. Sie hat u.a. die Schweizer Post, Mövenpick, Fleurop, Warner Bros. und die Berliner Bäder Betriebe beraten. Zudem ist sie Professorin an der Hochschule für Wirtschaft Nordwestschweiz im Fachbereich Marketing. 2009 startet sie mit der Bellone FRANCHISE CONSULTING GmbH, mit einem relevant erweiterten Leistungsspektrum für den gesamten deutschsprachigen Raum, neu durch. In Zusammenarbeit mit dem Brand Consultant Thomas Matla, einem Spezialisten für den Aufbau nationaler und internationaler Marken, bietet Bellone FRANCHISE CONSULTING Beratungen, Coachings und Workshops rund um das Thema Franchising – von der Trend Analyse, über die Markenpositionierung, bis zur Implementierung von Franchise Systemen im Markt.
office@bellone-franchise.com; www.bellone-franchise.com; Bellone FRANCHISE CONSULTING GmbH, Poststrasse 24/ Postfach 1355, CH-6300 Zug, Tel. 0041 41 712 22 -11 Fax -10

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Prof. Veronika Bellone
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Bellone FRANCHISE CONSULTING GmbH

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