Trends im Franchising 2014
Es sind vor allem drei große Themen, die für die Franchise-Welt eine Rolle spielen, um von den vorherrschenden Trends zu profitieren: Selektion, Assimilation und Passion!
Megatrends wie Nachhaltigkeit, Healthstyle, Individualismus, Demografischer Wandel und Globalisierung sind nach wie vor wirksam, erstrecken sie sich doch über einen Zeitraum von rund 25 Jahren. Aus diesen Strömungen heraus sind diverse Konzepte entstanden, die neue, gesunde Kost anbieten, nachhaltig aufgestellt sind, Mass Customization von individualisierbaren Schuhen bis zum Frühstücksmüsli bieten oder den Pflegebereich wertschätzender und selbstbestimmter definiert haben. Was alle Megatrends eint: Sie sind einer immer schneller werdenden Wandlung unterzogen.
Unter Druck!
Die technologische Entwicklung treibt Branchen zur Modifikation an. Allein die Prognose, dass in 5-10 Jahren in der Mehrzahl der Privathaushalte ein 3D-Drucker stehen könnte, fordert zu einem entsprechenden Szenario heraus. Wie verändert es das Konsumverhalten, wenn man in der Lage ist Gegenstände, wie zum Beispiel Legospielzeug und Bauteile für Haushalts- und Handwerksgeräte, selbst auszudrucken? Liefern dann Baumärkte und Spielwarenhersteller Anleitungen zum Ausdrucken? Im professionellen Bereich wie Medizin, Flugzeug- und Autoindustrie etc. hat diese Technologie bereits Einzug gehalten und verändert Prozesse und Herstellung. Und vielleicht wird es in zwanzig Jahren möglich sein, komplette Organe auszudrucken, um dem Mangel an Spenderorganen zu begegnen. Erste Ansätze gibt es bereits: http://kurier.at/lebensart/gesundheit/zukunft-der-medizin-organe-aus-dem-3-d-drucker/42.211.092, 28.01.2014 (Anm. d. Redaktion: 2019 gab es bereits erste Erfolge: https://kurier.at/gesund/wie-ein-3d-drucker-eine-lunge-mit-blutgefaessen-und-luftwegen-herstellt/400483273)
Neudefinition
Für Franchise-Unternehmen heißt das: Wie kann es die eigene Branche verändern, wenn durch neue Technologien Zwischenhändler und Servicedienstleister wegfallen, die bislang Fertigungsarbeiten oder Zustellung übernommen haben? Was verändert sich im Konsumverhalten, wenn Betriebe und Privathaushalte selbstbestimmter agieren? Es geht dabei ja nicht nur um 3-D-Drucker sondern auch um das große Feld der Biotechnologie. Was wird es mit sich bringen, wenn wir durch implantierte Chips in Echtzeit etwas über unsere Konstitution, unsere Blut- und Cholesterinwerte etc. erfahren? Wie verändern sich dann angestammte Berufe in ihren Aufgaben? Wer wird zum Coach, wer filtert relevante Informationen und bereitet sie auf? Spannende Fragen, um ein Zukunftsszenario zu entwickeln.
Passionierte Wissensvermittler
Unser und vor allem das Informationsverhalten der Generation Y (oder auch Digital Natives genannt, geboren ab 1980) hat sich durch die Digitalisierung fundamental geändert. Es geht nicht mehr um die Frage, ob Informationen in ausgedrucktem Zeitungsformat oder als Online-Ausgabe erfolgen. In einer Zeit, in der aktuellste Botschaften per Twitter, Facebook & Co mit Foto und Film versandt werden, gibt es eine Vielzahl von Informationsträgern und –vermittlern. Wissen ist online vielfach kostenfrei. Das verändert nicht nur die Medienlandschaft sondern viele Dienstleistungsbranchen von der Beratung bis zur Aus- und Weiterbildung.
Innovationen kommen nicht mehr zwingend aus den großen Forschungslaboren von Konzernen. Open Innovation sowie Amateur- und Profi-Labore haben die Weiterentwicklung auf eine breite Basis gestellt. Die Kommunikation und der Austausch von Ergebnissen sind dabei fließender geworden. Die Grenze zwischen Allgemeingut und Besitzstandswahrung ist nicht mehr trennscharf.
Auffallend ist bei der unkonventionellen Informations- und Forschungsarbeit, dass eine Vielzahl von Menschen mit Passion ans Werk gehen, aufklären, verändern und entwickeln will. Und das großenteils unentgeltlich und für das Gemeinwohl bestimmt. Davon zeugt nicht nur Wikipedia, auch andere Ratgeber-Plattformen, Blogs und Initiativen sind damit unterwegs. Auch hier gilt es, Einflüsse auf die eigene Unternehmung und Branche zu evaluieren. Aber vor allem, sich selbst zu hinterfragen, wie sehr ist man selbst noch mit Herzblut Franchise-Geber oder –Geberin? Kann das Geschäftskonzept andere ebenso in den Bann ziehen und begeistern? Kernfragen, die überlebenswichtig sind.
Zur Person
Prof. Veronika Bellone, gebürtige Berlinerin, ist seit 1986 im Franchise-Business tätig, ehemals als Franchisemanagerin bei der Cosy-Wasch-Autowaschanlagen GmbH in Berlin und seit 1991 als selbstständige Franchiseberaterin in der Schweiz. Sie hat u.a. die Schweizer Post, Mövenpick, Fleurop, Warner Bros. und die Berliner Bäder Betriebe beraten. Zudem ist sie Professorin an der Hochschule für Wirtschaft Nordwestschweiz im Fachbereich Marketing. 2009 startet sie mit der Bellone FRANCHISE CONSULTING GmbH, mit einem relevant erweiterten Leistungsspektrum für den gesamten deutschsprachigen Raum, neu durch. In Zusammenarbeit mit dem Brand Consultant Thomas Matla, einem Spezialisten für den Aufbau nationaler und internationaler Marken, bietet Bellone FRANCHISE CONSULTING Beratungen, Coachings und Workshops rund um das Thema Franchising – von der Trend Analyse, über die Markenpositionierung, bis zur Implementierung von Franchise Systemen im Markt.
office@bellone-franchise.com; www.bellone-franchise.com; Bellone FRANCHISE CONSULTING GmbH, Poststrasse 24/ Postfach 1355, CH-6300 Zug, Tel. 0041 41 712 22 -11 Fax -10
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