Wie die globale Franchise-Welt die Corona-Krise einschätzt
Franchise Pool International hatte eine weltweite Video Konferenz geschaltet, bei der 20 FPI Kollegen über die aktuelle Situation in ihren Ländern berichteten und sich austauschten.
Wir wissen alle aus den Medien, dass uns das Corona Virus in Atem hält und die Situation ist weltweit gleich, einmal stärker, einmal schwächer. In jedem Fall verändert die Krise unser Leben und auch das Franchisegeschäft bleibt nicht verschont. Lassen sie mich [Rolf G. Kirst, FPI] nur einige Kommentare aus verschiedenen Ländern vorstellen.
Singapur
Die Krise ist weitgehend überwunden, trotzdem schottet sich das Land nach außen ab. Alle Restaurants und Geschäfte sind wieder geöffnet. Der Kollege meint: „wir waren einige Wochen früher davon betroffen und haben die richtigen Maßnahmen getroffen“.
Dubai
Arabische Unternehmen sehen meist nur das Heute und planen weniger in die Zukunft, das war in der Finanzkrise ähnlich. Franchise ist daher zurzeit kein Thema in dieser Region und das öffentliche Leben ist heruntergefahren wie bei uns. Alle Malls sind geschlossen und alle Passagierflüge gestrichen. Dubai gleicht einer Geisterstadt.
Schweden
Interessant zu hören, dass in Schweden die Restaurants geöffnet sind und daher die Krise nicht so brutal auf das Wirtschaftsleben durchschlägt.
Im Gegensatz dazu sind die Nachbarländer Finnland und Dänemark stark betroffen und berichten über die gleichen Restriktionen wie in Deutschland.
USA
Nordamerika ist genauso von der Krise betroffen wie wir, auch wenn richtig strenge Restriktionen zurzeit nur auf bestimmte Regionen wie z.Bsp. New York bezogen sind.
Italien
Unser Kollege aus Mailand ist sehr zuversichtlich und sehr aktiv, spricht mit seinen Kunden (natürlich nur über Telefon und Internet) um für die Zeit nach der Krise gewappnet zu sein.
Allgemeiner Tenor
Alle Staaten schotten sich nach außen ab und Reisemöglichkeiten sind fast weltweit stark eingeschränkt oder zum Erliegen gekommen. Man muss daher auf anderen Wegen kommunizieren, was diese Video Konferenz eindrucksvoll bewiesen hat.
Die wirtschaftliche Unterstützung der Länder ist recht unterschiedlich und somit auch die Auswirkung auf die Franchisebranche. Noch kann niemand abschätzen, wie die Franchisewelt nach der Krise aussehen wird.
Interessant war die Diskussion über die Vermieter, die sehr unterschiedlich reagieren. In UK ist man sehr entgegenkommend und die Vermieter versuchen Lösungen für ihre Mieter zu finden. In Rumänien dagegen sind die Shopping Malls stur und verlangen von den Mietern die volle Mietzahlung, obwohl die Geschäfte auch dort geschlossen sind. Alle Kollegen waren sich aber einig, dass nach der Krise in allen Ländern eine Großzahl von attraktiven Standorten zur Verfügung stehen werden.
Der allgemeine Tenor ist:
Die starken und professionellen Franchisesysteme werden überleben und gestärkt aus der Krise herauskommen. Es ist aber allen klar, dass es leider auch viele schwache Betriebe treffen wird, die dann aus dem Markt ausscheiden. Diese Marktbereinigung wird dann aber wieder neue Chance ergeben.
Franchise Pool International hat nun geplant in den nächsten Wochen von jedem Land oder Region, in dem FPI vertreten ist, einen kurzen Status quo abzufragen, den wir dann auf unserer Website www.franchsiepool.org veröffentlichen. Diese Form der Video Konferenz wird nun regelmäßig wiederholt, um so den Kontakt in einer Zeit aufrecht zu halten, in der Reisen leider keine Option sind.
Rolf Gerhard Kirst
Franchise Pool International