Ratgeber & Podcast

für Franchisezentralen

Wissensmanagement in Franchisesystemen

Für ein Franchisesystem stellt das Wissensmanagement eine besondere Herausforderung dar.  Jeder Franchisenehmer sammelt in seinem lokalen Markt wertvolle Informationen und Erfahrungen. Zu den Stärken von Franchising gehört es, dass die lokal gewonnenen Erkenntnisse zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen und Synergieeffekten genutzt werden. Andererseits sind Franchisenehmer selbstständige Unternehmer und keine weisungsgebundenen Mitarbeiter. Wissensmanagement in Franchisesystemen braucht daher gut funktionierende Kommunikationsstrukturen. 
  

Wissensmanagement ist die gezielte Einflussnahme auf die Wissensbasis einer Organisation. Sie umfasst alle Informationen und Fähigkeiten, die der einzelne Franchisepartner und Mitarbeiter zur Lösung seiner Aufgaben hat oder haben sollte.

Zu den Aufgaben der Systemzentrale eines Franchisesystems gehört auch das Wissensmanagement. Das vorhandene Wissen muß gesammelt, kategorisiert und – zum Wohle aller – wieder an das gesamte System zurückgegeben werden.

Reporting und Benchmarking
Um Wissen zu sammeln, benötigt die Zentrale ein gut funktionierendes Reporting-System. Dieses ermöglicht Betriebsvergleiche und ein Benchmarking. Mit Hilfe von Betriebsvergleichen können die Franchisepartner bezüglich ihrer Kosten- und Leistungsebene verglichen und bewertet werden. Die aus allen Franchiseeinheiten gesammelten Daten bilden eine Basis, an der sich jeder einzelne Franchisepartner messen kann. So werden die Stärken und Schwächen des einzelnen Franchisebetriebs deutlich und Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Franchisenehmer-Treffen und Arbeitsgruppen
Ein weiterer zentraler Bestandteil des Wissensmanagements sind regelmäßige Treffen und Conventions der Franchisenehmer auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Diese Treffen dienen zum einen dem Erfahrungsaustausch, zum anderen der Weitergabe von Informationen. Auch Arbeitsgruppen, in denen Franchisepartner Expertenwissen einbringen, haben sich in vielen Franchisesystemen bewährt. Die Franchisezentrale hat die Aufgabe, die Treffen zu organisieren und die Bildung von Arbeitsgruppen anzustoßen.

IT-Vernetzung
Eine IT-Vernetzung in Form eines Extranets mit Dokumenten und Diskussionsforen ist ein weiterer unverzichtbarer Baustein zum Thema Wissensmanagement. Auch ein gemeinsames CRM-System (CRM = Customer Relationship Management) ist wichtig für den Austausch von Kundendaten. Aufgabe der Systemzentrale ist es, geeignete technische Plattformen zur Verfügung zu stellen, die Franchisepartner in die Technik einzuweisen und sie zu motivieren sie intensiv zu nutzen.

Newsletter
Ein regelmäßiger System-Newsletter ist ein weiteres zentrales Instrument, um Neuerungen anzukündigen, Wissen weiterzugeben und auf neue Beiträge im Extranet hinzuweisen. Manche Systeme bieten dazu einen wöchentlichen Newsletter dazu an, andere nutzen zweiwöchentliche oder monatlichen Newsletter.

Eine Frage der Einstellung
Letztendlich ist es entscheidend, die richtige Einstellung zu vermitteln. Franchisenehmer sein bedeutet, selbstständig zu sein, mit dem Vorteil, nicht allein auf sich selbst gestellt zu sein. Der Vorteil, auf das Wissen eines Netzwerks zurückgreifen zu können, beinhaltet daher auch die Verpflichtung, seine eigenen Erfahrungen und Kenntnisse auch anderen zur Verfügung zu stellen. Jedem Franchisepartner muss bewusst sein, dass sein persönlicher Beitrag wertvoll ist, um das gesamte System voran zu bringen.

Fazit
Legt die Systemzentrale Wert auf ein funktionierendes Wissensmanagement, so entstehen in einem Franchisesystem Wissensvorsprünge, die für das Gesamtsystems einen wesentlichen Erfolgsfaktor darstellen und die Stärke von Franchising ausmachen.

©copyright 02.06.10 Birgit Mauroner

Birgit Mauroner
Birgit Mauroner
BEI Business Education International GmbH

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